ist ein animierter Kurzfilm über Victoria Woodhull, der ersten Präsidentschaftskandidatin in den USA. Sie besucht vier Jahre vor der Wahl 1872 Annie Wood's Bordell in New York, um Informationen für den bevorstehenden Wahlkampf zu sammeln. Die Prostituierten werden von Männern aus allen Teilen der Gesellschaft besucht, darunter auch hochrangige Persönlichkeiten und wohlhabende Broker von der Wall Street. Diese reden im Bett gerne und viel von ihrer Arbeit und halten die Prostituierten für nicht besonders aufnahmefähig. Victoria macht sich dies zu Nutze und erkauft sich das Wissen der Prostituierten mit ihrem selbstgebrauten Schlangenöl. Zur gleichen Zeit statten drei besonders einflussreiche Männer dem Bordell einen Besuch ab. Aber sie wollen auf keinen Fall erkannt werden.
2017 | 6'38 | animation | HD | farbe
Regie und Animation: Jonas Kalmbach
Musik: Philipp Straske, Wolfgang Schultz-Coulon, David Bowler, Maria Rothfuchs, Jürgen Recke
Tondesign: Thomas Görne, Tristan Harders, Jonathan Schmitt
Preise:
2018 Art Director's Club Bronze (Junior Competition)
Festivals:
New Jersey Film Festival
spielt im 19. Jahrhundert, einer ereignisreichen Zeit. Kokain wurde als Arznei gegen Zahnschmerzen verschrieben, Zigaretten gegen Asthma und diverse Schlangenöle, die meist starke Drogen und Alkohol enthielten, sollten Schmerzen seelischer und körperlicher Natur lindern.
Victoria Woodhull wusste sich zu helfen, trotz mächtigem Gegenwind. Sie braute ihr Schlangenöl selbst, verkaufte es an Prostituierte und bekam wertvolle Informationen. Vier Jahre vor der Wahl 1872 betrieb sie Wahlkampf in New York.
Genug Zeit, um als erste Frau an der Wall Street zu investieren, enge Kontakte mit dem zweitreichsten Mann Amerikas zu knüpfen, eine eigene Zeitung zu gründen und freie Liebe anzupreisen.
des Films ist Zeitungen und Werbeplakaten des 19. Jahrhunderts nachempfunden. Die Schrift übernimmt die Rolle des Erzählers und ist selbst Teil der Animation. Auch die Anfänge der Fotografie und die aus heutiger Sicht teilweise etwas absurden Werbeslogans und Heilpraktiken dienten als Inspiration für den Film.
Für den Einblick in die Bordellszene gab es eine überraschend große Auswahl an Material. Fotografien von Porstituierten aus Paris, London und New York. Gemälde von Toulouse-Lautrec, Felix Vallotton und Degas. Ein ganzes Buch, der "Gentleman's Companion" für Touristen, beschrieb genauestens, welche Bordelle New Yorks man besuchen oder meiden sollte und welche Häuser die besten Damen anstellte.
Darunter war auch Miss Annie Wood's Bordell, nahe des Empire State Buildings, das als Schauplatz für den Film dient.
sind in ihren Einzelteilen mit Tusche auf Papier gezeichnet und anschließend in After Effects zusammengesetzt. Der Film ist im Stil einer Legetrick und Puppenanimation animiert worden. Mit Ausnahme der kleinen Gebäude, die in TVPaint gezeichnet wurden. Die animierte Typografie ersetzt den Erzähler. Dadurch wurde es in gewisser Weise zu einem klassischen Stummfilm. Der gesamte Film wurde mit Livemusik unterlegt.
Dazu spielten die Jazzmusiker im Tonstudio den Soundtrack direkt zum Film, der parallel auf einem Bildschirm lief. Das bedeutete, dass das Stück über die gesamte Filmlänge fehlerlos aufgenommen werden musste.
Der kleine schwarze Vogel ist in After Effects aus 3D-Ebenen konstruiert worden. Er ist Symbol des Films und dient zugleich als roter Faden und Begleiter Victorias. Der Nachtschwärmer beruht auf einem historischen Kontext. Die Schwester Victoria Woodhull's, Tennessee Claflin, war ihre ständige Wegbegleiterin in New York.
Ihren Spitznamen "Little Sparrow" bekam sie von Cornelius Vanderbilt, dem zweitreichsten Mann der USA, der eine heimliche Liebesaffäre mit Tennessee führte.